Mehr Rendite - Tipps für einen Unternehmensverkauf

Für viele Unternehmer ist der Verkauf der eigenen Firma eine einmalige, meistens auch eine sehr emotionale Angelegenheit. Auf der Käuferseite stehen dagegen oftmals Experten. Wie beide Seiten zueinander finden, wissen gute Berater.

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Den bestmöglichen Verkaufspreis für ein Unternehmen zu erzielen, kann eine nervenaufreibende und langwierige Angelegenheit sein. Doch mit einem klugen Konzept und einer rechtzeitigen Verbreiterung der Organisation können Unternehmer den Wert sichtbar und die Firma übergabefähiger machen.

 

Diese Tipps geben unsere Experten:

 

1. BESSER FRÜHER ALS SPÄTER

Ein Unternehmen wird nicht von heute auf morgen verkauft. Doch wann sollte der Vorbereitungsprozess idealerweise beginnen? „Möglichst früh, wenn die Entscheidung dazu auch emotional reift“, sagt Thomas Schmidt, Bereichsdirektor Corporate Finance bei der Kreissparkasse Köln. Er empfiehlt dem Eigentümer, mit allen am Prozess beteiligten Personen eine gemeinsame Strategie zu entwickeln. „Sonst kann es zu sehr starken Störungen im Verkaufsprozess führen“, so Schmidt.

 

2. GUTE BERATER LOHNEN SICH

Der Verkaufsprozess von Unternehmen ist ein komplexer Vorgang mit vielen Stolperfallen. Deshalb lohnt es sich, von Beginn an kompetente Berater und Juristen mit ins Boot zu holen. „Ich erlebe eine hohe Offenheit von Unternehmern, denn oftmals fehlt ihnen der Sparringspartner, mit dem sie sich über die Unternehmensführung und -ausrichtung austauschen können“, erklärt Professor Birgit Felden von der TMS Unternehmensberatung. Deshalb seien Berater meistens sehr willkommen.

 

3. UNTERNEHMENSWERT RICHTIG EINSCHÄTZEN

Branchenmultiplikatoren, die aus Erfolgskennzahlen abgeleitet werden, bieten Orientierung für eine erste Unternehmensbewertung. Damit beginnt aber erst die Verhandlung, an deren Ende fast immer ein geringerer Kaufpreis steht. „Wert ist das Unternehmen, was am Ende bezahlt wurde“ bringt es Peter Harter, Geschäftsführer von SAXO Equity auf den Punkt. Denn der Unternehmenswert ist nicht der Kaufpreis.

 

4. DUE DILIGENCE DECKT SCHWÄCHEN AUF

Nicht selten versuchen Inhaber, die Unternehmensbewertung positiv zu beeinflussen. „Zum Beispiel indem er im Rahmen einer Verkäufer-Due Diligence mögliche Risiken des Käufers beseitigt“, erklärt Rechtsanwalt Oliver Peters von der Kanzlei Pabst | Lorenz + Partner. Gibt es zwar gute Zahlen in den Bilanzen, aber einen Innovationsstau im Unternehmen, wird das spätestens im Due Diligence-Verfahren aufgedeckt. „Wichtig ist deshalb, dass die kritischen Punkte vor dem Verkauf identifiziert und bereinigt werden“, meint Harter.

 

5. ZUKUNFTSFÄHIGKEIT STEIGERT DEN WERT

Investoren schauen vor dem Kauf eines Unternehmens vor allem darauf, ob das Geschäftsmodell in Zukunft noch trägt oder ob es so umgebaut werden kann, dass es zukunftsfähig wird. Kontinuität im Management und Investitionen in die Digitalisierung sind daher durchaus wertsteigernde Elemente. Denn: „Ein Unternehmen, das nicht zukunftsfähig ist, lässt sich nicht verkaufen“, stellt Unternehmensberaterin Prof. Felden klar.

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