DIHK: Standortproblem durch ungelöste Unternehmens-nachfolgen

In Deutschland können immer mehr Firmen die Unternehmensnachfolge nicht mehr regeln. Darauf deutet der aktuelle DIHK-Report hin. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag verweist darauf, dass sich daraus ein massives Problem für den Standort Deutschland ergibt.

Unternehmensnachfolge
ungelöste Unternehmensnachfolgen

Unternehmensverkauf als Alternative

In den strukturschwachen deutschen Regionen ist die ungeregelte Unternehmensnachfolge besonders schädlich, denn eine Firma ist dort oft einer der wenigen wirtschaftlichen Kerne. Wird sie mangels Nachfolge geschlossen, fallen Arbeitsplätze weg, Zulieferer verlieren Aufträge.

Laut dem Münsterländer Spezialisten für Unternehmensnachfolge Ingo Claus sind in den kommenden Jahren rund 150.000 Firmen vom Generationswechsel betroffen. Die Firmenchefs gehen in den Ruhestand, doch sie sorgen sich um ihr Lebenswerk. Es bleibt ihnen allerdings mangels familieninterner Nachfolge nur ein Weg: Sie müssen ihr Unternehmen verkaufen. Das ist in wirtschaftlich unsicheren Zeiten gar nicht so einfach.

Radikale Veränderungen kündigen sich an

In Deutschland könnte der Fachkräftemangel eine Konjunkturdelle verursachen, Europa ist durch den Brexit politisch verunsichert. Global spielt der zunehmende Protektionismus eine negative Rolle. Der Unternehmensverkauf wiederum fällt den Inhabern oft sehr schwer. Laut der DIHK-Studie sind 43 % von ihnen nicht zeitig genug darauf vorbereitet. Die meisten dieser Fälle sind Firmenchefs, die ihr Leben lang für das eigene Unternehmen gearbeitet haben und emotional nicht so schnell loslassen können.

An wen können die Inhaber ihr Unternehmen verkaufen?

Das nächste Problem ergibt sich auf der Nachfrageseite: Es scheint in Deutschland zu wenige Unternehmer zu geben, die als Kaufinteressenten auftreten könnten. Dadurch ist in vielen Branchen ein harter Wettbewerb um Nachfolger entbrannt.

Am meisten betroffen sind folgende Branchen:

  • Hotel- und Gastronomiegewerbe
  • Handwerk
  • Handel
  • Dienstleistungsunternehmen

Weniger Risiko für Entrepreneure durch Unternehmensnachfolge

Doch auch die Preisforderungen für einen Unternehmensverkauf sollten nach Meinung von Fachleuten gründlich bedacht werden. Über 40 % der Firmenchefs haben nämlich laut der vorliegenden DIHK-Studie unrealistische Preisvorstellungen, wenn sie ihr Unternehmen verkaufen wollen. Wenn ein akzeptabler Preis gefunden wurde, für den es verschiedene Berechnungsgrundlagen gibt, findet sich oft ein interessierter Nachfolgekandidat.

Für mutige Entrepreneure bietet die Situation sehr hohe Chancen. So können etwa Existenzgründer ihre Risiken deutlich senken, wenn sie einen bestehenden Betrieb übernehmen. Der Kauf bzw. Verkauf eines Unternehmens muss aber auf beiden Seiten sehr gut vorbereitet werden.

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